Die Toten Hosen, Berlin Tempelhof
Wie im letzten Jahr gibt es auch 2013 ein Konzertwochenende in Berlin. Diesmal ging es für ein langes Wochenende in die Hauptstadt, um auf den Ärztivals 2013 sowohl Die Toten Hosen als auch die Die Ärzte zu sehen.
Kurz vor dem Einlass zum Festivalgelände, zusammen mit André:
Den Anfang machten am Freitag als Gast der Toten Hosen die Broilers aus Düsseldorf, die wohl in enger Verbindung mit den Hosen selber stehen:
Die Band hat ihre Rolle als Opener ziemlich gut gespielt und mit gefiel die Mischung aus Oi, Ska und Rock.
Danach folgten Kraftklub, die ich zumindest vom Namen her auch kannte:
Obwohl die Band sehr basslastig abgemischt war, hat ihre Musik mir Spaß gemacht und der Sänger kam sehr sympathisch und auch vom Publikum begeistert rüber. Ein bisschen weniger Bass und die Texte wären deutlich besser verständlich gewesen und es wäre richtig gut gewesen.
Nach einer relativ kurzen Umbaupause betraten dann die Toten Hosen um 20:45 die Bühne um uns bis 23:00 zu rocken:
Um es kurz zu machen: Ich war die erste Stunde vollkommen begeistert. Mir gefällt das aktuelle Album “Ballast der Republik” nach wie vor noch sehr gut und der Opener “3 Kreuze” war genau richtig und die Band wusste, das Tempo hochzuhalten. Die Setlist war richtig gut und ich habe mich gefreut, dass sie bis zum ersten Break weitestgehend auf die Fußball- und Sauflieder verzichtet haben.
Diese Bengalos sehen zwar toll aus, aber so’n bisschen Respekt habe ich schon davor:
Nach circa einer Stunde kündigte Campino den 14-jährigen Sohn des Schlagzeugers Vom Ritchie zusammen mit seiner 17-jährigen Freund an, die seit einiger Zeit wohl zusammen Musik machen und als Meg’ n Jez auftreten. Nur mit Gitarre und Mikrofon bewaffnet standen die beiden dann also für 2 Songs auf der großen Bühne und brachten einen Song von TV Smith sowie Call of the Wild von den Hosen selber. Ich finde, sie haben das vor der Masse an Menschen richtig großartig gemacht. Respekt.
In einem fließenden Übergang ging es dann wieder mit den Hosen weiter. Im Laufe wurde etwas mehr gequatscht und gegröhlt, aber immer noch im Rahmen.
Eine Ansage Campinos ging gründlich in die Hosen. Er wünschte sich, dass die Berliner sich für “Fortuna Düsseldorf” hinsetzten und zu “Steh auf, wenn Du am Boden bist” wieder hochspringen… Nach eigener Zählung setzten sich wohl 23 Menschen hin.
Es ist leicht gesagt, dass die Hosen alle nicht mehr die jüngsten sind, aber alleine die körperliche Leistung von Campino ist beindruckend: Wie ein Fußballspieler rannte er von einem Ende der Bühne zum nächsten und gab sichtlich alles. Sehr schön.
Gut gefielen mir die Einspieler auf den Videoleinwänden. Musikvideos wurden mit Livebildern kombiniert. Beindruckend, wie gut die Echtzeitvideoeffekte mittlerweile sind.
Nach einem ersten Rückzug von der Bühne gab es eine sehr schöne Überraschung. Die Band tauchte nach den obligatorischen Zugaberufen nicht auf der großen Bühne sondern auf einer kleinen am zweiten Wellenbrecher wieder auf:
Natürlich gab es an diesem Tage schon das beste vom nächsten, Schrei nach Liebe. Schon merkwürdigen, dieses Lied von den Hosen live zu hören.
Konfettiregen, ein Gastauftritt des Beatsteak-Sängers, ausgefeilte Pyrotechnik, die angeblich von einer weiteren, Berliner Band stammen sollten, ein gut gelaunter Sänger und eine vortreffliche Stimmung im Publikum rundete das Konzert für mich.
Verlassen haben wir das Gelände nicht über mit der S-Bahn sondern mit der U-Bahn über den Paradeplatz und wir waren dann trotz über 40.000 Menschen in Tempelhof nach weniger als 40 Minuten zurück im Hotel an der Stralauer Allee.
Geschrieben am Freitag, 09. August 2013 von Michael J. Simons in Konzerte und verschlagwortet mit